Fesselung
Eines der natürlichen Wunder im Schach ist die sogenannte 'Fesselung'. Normalerweise kontrollieren Figuren die Aktivität der gegnerischen Steine, indem sie bestimmte Felder beherrschen. Die große Ausnahme ist die Fesselung. Eine gefesselte Figur kontrolliert nämlich nur dem Anschein nach ein oder mehrere Felder. In Wirklichkeit kann sie gar nicht ziehen, weil sie den hinter oder neben ihr stehenden König verteidigen muß. Dies eröffnet Raum für eine Vielzahl von hübschen Matts, weil die Angriffsfiguren Felder betreten können, die ohne die Fesselung gar nicht zugänglich wären.
Rechlis,G - Lederman,L 1-0
Der schwarze König steht zwar etwas ungemütlich, wird aber von vielen Figuren verteidigt. Trotzdem gelingt es Weiß, ihn dank des fesselnden Turmes auf der sechsten Reihe zur Strecke bringen: 28.Dxf5#.

Olafsson,T - Thorvaldsson,J 0-1
Dame und Springer des Weißen stehen bedrohlich vor dem schwarzen König, doch der Nachziehende kommt zuerst und setzt den gegnerischen Monarchen schnell matt.
Der Läufer d2 wird durch die Dame gefesselt, das Mattnetz ist geknüpft: 31...Dc2+ 32.Ld2 Te1#.
Rodgaard,J - Nunn,J 0-1
Der König des Anziehenden befindet sich in einer prekären Lage, aber noch hegt er die Hoffnung, nach dem Zug g3 in Sicherheit gelangen zu können. Zu seinem Leidwesen wird dieser Schutzbauer durch den Turm e3 gefesselt sein.
Der mächtige Springer kann gleichzeitig die entscheidenden Felder h3 und g2 kontrollieren, deshalb hat das letzte Stündlein des Monarchen geschlagen: 34...Kh6! 35.g3 g5+ 36.Kh3 Sf4#.
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