Mit Klick auf eine der grünen Markierungen gelangt man zu der entsprechenden Textstelle.
Das Matt des gegnerischen Königs ist das ultimative Ziel einer jeden Schachpartie Auch wenn die Spieler häufig zunächst andere Dinge anstreben, wie z. B. das Erreichen einer materiellen oder positionellen Überlegenheit, so ist dies im Grunde immer nur eine Vorstufe. Denn früher oder später tritt jede Partie in ein Stadium, in dem zum direkten Angriff auf den gegnerischen König übergegangen wird - und dessen krönenden Abschluß bildet immer das Matt.
Ein Schachspieler muß also mattsetzen können - und das kann man lernen. Mit jeder gelösten Aufgabe auf dieser CD werden Sie ein bißchen mehr über Matts wissen. Die Mechanismen werden sich einprägen, Ihr Blick wird sich schärfen, und das Erkennen der Bilder wird Ihnen zunehmend leichter fallen. Natürlich findet man ein Matt eher, wenn man weiß, daß in einer Stellung auch tatsächlich eines existiert. Aber wenn Ihnen das automatische Suchen danach in Fleisch und Blut übergeht, wird sich das auch für Ihre eigene Spielpraxis äußerst positiv auswirken. In anderen Worten - möge diese CD Ihre letzte Matt-Scheibe sein - und Sie in Ihren Partien nie mehr eines übersehen.
In der Einleitung werden zunächst die Elemente des Mattsetzens noch einmal kurz vorgestellt und anhand einfacher Beispiele demonstriert. Wenn Ihnen all das schon vertraut ist und Sie voller Tatendrang stecken, können Sie diesen Teil natürlich überspringen und gleich mit den Übungsaufgaben loslegen.
Viel Spaß.
EINLEITUNG
Ein Schach ist eine direkte Bedrohung des Königs durch eine gegnerische Figur. In der folgenden Stellung kann jede weiße Figur auf ein Feld ziehen, von wo sie dem schwarzen König Schach bietet.
(> Schachbieten)
Wenn die ziehende Figur nicht selber Schach gibt, sondern durch ihren Zug eine Reihe, Linie oder Diagonale öffnet, auf welcher dann der gegnerische König bedroht wird, spricht man von einem sogenannten Abzugschach
In diesem Beispiel wird der König also nicht von dem ziehenden Bauern selbst bedroht, sondern von dem Läufer, dessen Diagonale freigelegt wurde.
(> Abzugschach)
Diese abziehende Figur kann den gegnerischen König nun auch noch selbst bedrohen:
In der letzten Stellung wird der schwarze König sowohl durch den Turm als auch durch den Läufer bedroht. Diese besondere Form des Abzugsschach nennt man Doppelschach.
(> Doppelschach)
Merke: Nach einem Doppelschach muß immer der gegnerische König ziehen!
Zurück zum Textanfang:
Vom Schach zum Matt
2. Verteidigungsmöglichkeiten gegen Schachgebote
Gegen ein Schachgebot gibt es drei Verteidigungsmöglichkeiten: Man kann die angreifende Figur schlagen, den König wegziehen oder eine Figur dazwischenstellen.
A) Schlagen des Angreifers
Wenn die schachbietende Figur ungedeckt im Einflußbereich des Königs steht, so kann sie von diesem geschlagen werden:
Wäre die Dame nun gedeckt, so könnte sie nicht vom König entfernt werden, sondern nur von einem anderen Verteidiger:
Auch im nächsten Diagramm steht der Angreifer auf einem kontrollierten Feld und kann geschlagen werden:
(> Schlagen des Angreifers)
Um aus dem Schach ziehen zu können, benötigt der König mindestens ein Feld, das nicht von einer gegnerischen Figur kontrolliert oder von einer eigenen Figur verstellt wird - ein sogenanntes Fluchtfeld.
Hier kann der König auf das Läuferschach zu beiden Seiten wegziehen. Die Felder vor ihm kontrolliert der weiße Turm.
In der folgenden Stellung hat König nur ein einziges Fluchtfeld, die beiden anderen Felder vor ihm werden von seinen eigenen Figuren verstellt:
Und auch im dritten Beispiel hat der schwarze König nur einen Zug, um dem Turmschach zu entgehen. Ein Fluchtfeld beherrscht der weiße Läufer, das andere verstellt der eigene Bauer:
(>Wegziehen)
Die dritte Verteidigungsmöglichkeit gegen ein Schachgebot ist das Dazwischenziehen einer Figur.
Der Läufer zieht sich auf die Grundreihe zurück und unterbricht so die Angriffswirkung der weißen Dame auf den schwarzen König.
(> Dazwischenziehen)
Zurück zu Textanfang:
Vom Schach zum Matt
Ist auf ein Schach keine der drei Verteidigungsmöglichkeiten gegeben, das heißt, es kann weder
a) der Angreifer geschlagen werden
b) noch der König wegziehen
c) noch eine Figur dazwischenziehen,
so ist der König
matt.